Würmer

Würmer sind ein häufig unterschätztes Problem bei Tauben. Hauptsächlich haben wir es mit einem Befall mit Rundwürmern (Ascaridia columbae) und/oder Haarwürmern (Capillaria spp.) zu tun. Der Rundwurm ist mitunter makroskopisch (mit dem bloßen Auge sichtbar) im Kot als ein dünner Spaghettifaden erkennbar. Diese Würmer klammern sich im vordersten Teil des Dünndarms fest und können mitunter durch ihr massives Auftreten den Darm verstopfen. Auch können sie die Ursache für eine schlechtere Nahrungsresorption (Verdauung) mit einer chronischen Abmagerung und Konditionsverlust als Folge sein.

Im Gegensatz zur den Rundwürmern kann ein Befall mit Haarwürmern niemals makroskopisch festgestellt werden; hier muss eine mikroskopische Kotuntersuchung die Diagnose erbringen. Der Haarwurm ist nicht tierart-spezifisch und kann im Gegensatz zum Rundwurm von Hühnern, Puten, Wachteln und Tauben stammen. Schon eine geringe Anzahl dieser Würmer kann einen verhängnisvollen Einfluss auf den Zustand der Taube haben. Vereinzelt beobachtet man auch eine Taube mit Bandwurmbefall (Hymenolepis columbae). In solchem Fall ist nur eine ein-zige Taube befallen und ist keine direkte Ansteckung der anderen Tauben im Schlag möglich.

Die Krankheit wird durch die Einnahme von reifen Eiern, die in den Kot von anderen befal-lenen Tauben oder Vögeln (Waldtauben/fremde Tauben) ausgeschieden wurden, übertragen. Bei Bandwurmbefall muss immer ein Zwischenwirt infiziert sein, z.B. eine kleine Schnecke. Erst nach Aufnahme des befallenen Zwischenwirts kann die Taube selbst infiziert werden.